Weidenröschen

Epilobium angustifolium

Typische Merkmale:
Das Weidenröschen ist eine stattliche Heilpflanze mit rötlich-rosa gefärbten Blüten, die zur Mitte des Sommers blühen. Die 0,5-1,5 m hohe, ganzjährige krautige Pflanze ist in ganz Finnland verbreitet. Ihr unverzweigter Stiel ist hohl und hat oft eine rötliche Färbung. Die schmalen, lanzettlichen Blätter verteilen sich wechselständig um den Stängel.

Standorte:
Das Weidenröschen ist eine in ganz Finnland auftretende Pionierpflanze, die sich schnell auf nach einem Brand oder Räumungshieb verbleibenden Flächen verbreitet, nach einigen Jahren aber, wenn die Vegetation zugenommen hat, anderen Pflanzen weicht.

Ernte:
Die rötlichen Triebe des Weidenröschens können ab der Schneeschmelze bis weit in den Vorsommer hinein gesammelt werden. Die Blätter können für Kräutergetränke später im Sommer, von Juni bis Juli, gesammelt werden, jedoch bevor die Blüte einsetzt. Sie werden mit der Hand von oben nach unten abgerissen und frisch oder nach dem Fermentieren getrocknet. Es sollten nur saubere, junge, gesunde und unbeschädigte Blätter gesammelt werden. Blätter, die frisch getrocknet werden, müssen eine schöne grüne Farbe haben. Die Stängelteile werden beim Sammeln nicht mit abgerissen. Von der Blüte des Weidenröschen werden nur die hellroten Kronenblätter gesammelt, da die grünen Blütenteile einen bitteren Geschmack hervorrufen. Die Sammelzeit ist direkt nach dem Aufgehen der Blüten im Juni und Juli. Die Wurzeln des Weidenröschens werden am besten zum Frühjahrsbeginn oder spät im Herbst gesammelt.

Nährwert:
Die Blätter des Weidenröschens enthalten, wenn man von den empfohlenen Mengen ausgeht, hohe Anteile (mindestens 15 % der empfohlenen Tagesmenge für Erwachsene) an u. a. Ballaststoffen, Phosphor, Riboflavin sowie Vitamin C und A.

Verwendung:
Die jungen Triebe des Weidenröschens können auf gleiche Weise serviert werden wie z. B. Spargel. Klein zerteilte junge Weidenröschenblätter sind eine willkommene Abwechslung für Salate und Gemüseaufläufe. Bekannt ist das Weidenröschen wohl vor allem als Pflanze für Kräutergetränke, z. B. in einen Tee gemischt, der von einer eigentlichen Teepflanze stammt. Wie Teeblätter werden auch Weidenröschenblätter oft vor dem Trocknen fermentiert. Das Fermentieren verstärkt das Aroma. Aus der Blüte des Weidenröschens lässt sich ein Getränk mit einer schönen Farbe zubereiten. Die Wurzeln des Weidenröschens können als Pulver einem Brotteig oder Brei beigemischt werden kann. Sie können auch zu Ersatzkaffee verarbeitet werden.

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