Giftige Pilze

Auch in Finnland gibt es wild wachsende Giftpilze. Über 50 Pilzarten gelten als giftig und mindestens 5 von ihnen sind tödlich oder bewirken gefährliche Vergiftungserscheinungen. Daher sollten Sie nur dann auf Pilzsuche gehen, wenn Sie zwischen essbaren und giftigen Pilzen unterscheiden können. Zu den bekanntesten und giftigsten Pilzen zählen der Kegelhütige Knollenblätterpilz, der Fliegenpilz, der Spitzgebuckelte Raukopf, der Kahle Krempling und der Gift-Häubling.

Sammeln Sie Pilze immer mit Ihren „Wurzeln", denn die Form der Stilbasis ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Eine knollenförmige, zwiebelartige Stielbasis, die im Boden versteckt ist, ist ein typisches Merkmal für Pilze der Gattung Amanita (Wulstlinge).

Kegelhütiger Knollenblätterpilz

(Amanita virosa) +++

Dieser mittelgroße, gänzlich weiße Pilz weist, wenn er aus dem Boden sprießt, die Form eines Eis auf und ähnelt den essbaren, weißen Pilzen der Gattung Agaricus (Champinons). Später breitet sich der Hut aus, und ältere Exemplare können in der Mitte eine leicht gelbliche Färbung bekommen. Die Lamellen sind rein weiß. Der Stiel ist lang und dick und mit einer breiten, hängenden Manschette im oberen Bereich versehen. Dieser Pilz weist die typischen Merkmale der Gattung Amanita auf: Der Bereich des Stiels, der sich unter der Erde befindet, ist dick und knollenförmig. Der Kegelhütige Knollenblätterpilz wächst einzeln oder in Gruppen in Heidenwäldern mit großem Fichtenanteil. Er ist in Süd- und Mittelfinnland weit verbreitet. Sein Verzehr führt zu Leber- und Nierenschäden und kann sogar tödlich sein. Daher ist es ratsam, bei der Pilzsuche auf weiße Pilze ganz zu verzichten.

Fliegenpilz

(Amanita muscaria) ++

Der Hut des Fliegenpilzes ist rot und hat zunächst die Form einer Kugel, flacht jedoch später ab. Die Huthaut weist kleine weiße Punkte auf, diese sind jedoch nicht bei jedem Fliegenpilz zu finden. Die Lamellen sind gelblich-weiß, das Fleisch rein weiß. Der weiße Stiel hat eine hängende Manschette mit gezähneltem Rand und eine zwiebelartige Knolle an der Stielbasis. Der Fliegenpilz ist in Finnland weit verbreitet. Trotz seines ansprechenden Äußeren ist er sehr giftig. Er enthält Giftstoffe, die insbesondere das Nervensystem angreifen.

Spitzgebuckelter Raukopf

(Cortinarius rubellus) +++

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Der Spitzgebuckelte Raukopf ist ein mittelgroßer Pilz, der gänzlich braun ist und eine matte Oberfläche hat. Der Hut ist zunächst kegelförmig und breitet sich nach und nach aus. Er ist zimtbraun und weist in der Mitte einen deutlichen Buckel auf. Die braunen Lamellen stehen weit auseinander. Der lange und schlanke braune Stil ist stellenweise mit gelben Zonen durchsetzt. Der Spitzgebuckelte Raukopf wächst vor allem in moosigen Nadelwäldern, besonders in Süd- und Mittelfinnland. Da sein Gift tödlich ist, sollten Sie bei der Pilzsuche darauf achten, dass Sie keine Pilze mit braunen Lamellen sammeln. 

Kahler Krempling

(Paxillus involutus) ++

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Der Kahle Krempling ist ein flacher Pilz, der mit zunehmendem Alter eine trichterförmige Gestalt annimmt. Der Hut ist filzig und lederbraun und hat in der Mitte einen leichten Buckel. Der Hutrand ist auffallend eingerollt. Die Lamellen laufen weit am Stiel herab, sind im jungen Zustand ockergelblich gefärbt und verfärben sich auf Druck sofort dunkelbraun. Sie lassen sich leicht vom Hutfleisch trennen. Der Stiel, der dasselbe Braun aufweist wie der Hut, wird zur Stielbasis hin oft dünner. Der Kahle Krempling wächst in Finnland in vielen unterschiedlichen Lebensräumen.

Gift-Häubling

(Galerina marginata) ++

Der Gift-Häubling wächst einzeln oder in kleinen Gruppen auf Nadelbaumstümpfen oder Holz- bzw. Rindestapeln, selten auf dem Holz von Laubbäumen. Er ist in den meisten Gebieten Finnlands zu finden. Sein zimtbrauner Hut ist wenige Zentimeter breit und weist dünnes Hutfleisch auf. Der Stiel ist dünn und hat eine dünne Manschette im oberen Bereich. Unterhalb der Manschette ist der Stiel mit weißen, faserartigen Flocken besetzt. Die Lamellen sind hellbraun. Der Gift-Häubling ähnelt dem Stockschwämmchen, das in großen Gruppen auf Birkenstümpfen wächst. Sammeln Sie keine Pilze, die auf Baumstümpfen wachsen, wenn Sie sich nicht sicher sind, um welche Pilzart es sich handelt.

Auch der Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) ist ein Giftpilz, ebenso wie die Frühjahrs-Giftlorchel (Gyromitra esculenta). Letztere eignet sich zum Verzehr, wenn sie zwei Mal fünf Minuten in kochendes Wasser (Verhältnis Pilze zu Wasser = 1:3) gegeben wird. Das Wasser muss anschließend weggeschüttet werden. Die Giftigkeit eines Pilzes hängt immer von der Pilzart ab. Daher sollten Sie unbedingt alle essbaren finnischen Pilzarten kennen. Die in Finnland wachsenden Pilzarten unterscheiden sich häufig von den Pilzarten anderer Länder!